Der Betrieb liegt am Ortsrand von Itzehoe in Schleswig-Holstein im Kreis Steinburg auf der Geest in der Sandergeest der letzten Eiszeit.
Es handelt sich um den alten landwirtschaftlichen Betrieb meiner Familie, die ihn seit Ende des 19. Jahrhunderts bis in dir 1930er Jahre bewirtschaftet hat. Der Betrieb ist 4,5 ha groß und hat zwischen 18 und 22 Bodenpunkte. Die Größe und die Lage sind eine große Herausforderung für einen Zuchtbetrieb. Andere Zuchtbetriebe haben deutlich bessere Bodengüten und bessere Flächenausstattungen. Der hohe Wurmdruck auf einer Standweide und die geringe Ertragskraft der Weide führen zu einer sehr guten Selektionsmöglichkeit durch die Differenzierung der Entwicklung der Lämmer. Hier liegt ein Vorteil der abzugebenden Zuchtlämmer gegenüber Tieren, die auf ertragreichen Marschstandorten aufgewachsen sind oder als anderthalbjährige Tiere vermarktet werden, bei denen die Entwicklung im Lammstadium nicht mehr sichtbar ist. Außerdem führt die Haltung auf einem extensiven Standort dazu, dass bei Abgabe von eigentlich intensiv gehaltenen Zuchttieren an extensiv wirtschaftende Schafhalter meine Tiere nicht unter einem Anpassungsdruck leiden. Das führt allerdings auch dazu, dass von mir gezüchtete und auf der Auktion des Landesverbandes in Husum als Zuchtböcke vermarktete Lammböcke nie die höchsten Gewichte haben können. Das kompensieren die Tiere allerdings im zweiten Lebensjahr.
Video über den Schäfermeister Prof. Dr. Kay Poggensee
Der Züchter Prof. Dr. Kay Poggensee
Ich habe nach meinem Abitur vor und während meines Studiums der Agrarwissenschaften Anfang der 1980er Jahre auf einem Betrieb mit einem Betriebszweig Schafhaltung gearbeitet. Ich hatte das Glück, bei einem erfahrenen Tierzüchter arbeiten zu können, der mir viel von seinem Wissen weitergegeben hat. Der Betriebsleiter war auch in der Schafzucht aktiv, war Mitglied im Landesverband schleswig-holsteinischer Schaf- und Ziegenzüchter und dort auch im Zuchtausschuss und in der Kör- und Prämierungskommission aktiv. Auf dem Betrieb wurden 4 Schafrassen gezüchtet. Das Deutsche Weißköpfige Fleischschaf hat mir schon dort mit Abstand am besten gefallen.
Außerdem habe ich in der Zeit auf Auktionen und Tierschauen wie NORLA, DLG und Grüne Woche für den Landesverband schleswig-holsteinischer Schaf- und Ziegenzüchter gearbeitet.
Ich habe mein Studium der Agrarwissenschaften an der Christian-Albrechts-Universität Kiel abgeschlossen (Dipl. Ing. agr.), habe dort auch Volkswirtschaftslehre studiert (Diplom-Volkswirt) und habe dort auch promoviert (Dr. sc. agr.). Außerdem habe ich die Meisterprüfung zum Tierwirtschaftsmeister, Fachrichtung Schäferei, abgelegt, bin also auch Schäfermeister. Ich bin Professor für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre.
Ich habe auf allen Bundesschauen der Fleischschafrassen seit 1999 jeweils den Bundessiegerbock in der Rasse Deutsches Weißköpfiges Fleischschaf gestellt, 2011 sogar den Bundessieg mit dem selbstgezogenen Bock Landgraf errungen. Ich bin jeweils mehrfacher Bundessieger, habe also auch das Bundessiegerschaf gestellt und die Züchter- wie auch die Bocknachzuchtsammlung bereits gewonnen.
Ich bin Mitglied im Landesverbandes schleswig-holsteinischer Schaf- und Ziegenzüchter, dort auch im Zuchtausschuss und in der Kör- und Prämierungskommission aktiv.